Vor allem in Einzelcoachings ist immer mal wieder das Thema, dass Klienten das dauerhafte Glück anstreben und sich fragen, wieso sie immer wieder emotionale Schwankungen haben.
Die viele Literatur zu dem Thema vermittelt auch den Eindruck, dass es möglich ist, dauerhaft glücklich sein zu können.
Eine Schlussfolgerung ist dann häufig, dass positives Denken und positive Affirmationen hier helfen, das kann nur dazu führen, dass man ausblendet, was einen eigentlich beschäftigt.
Wenn die Stimmung eingetrübt ist, dann bekommt man nicht wieder eine bessere Stimmung, wenn man das als Kleinigkeit abtut oder darüber hinweg geht und versucht positiv zu denken.
Es ist wichtig, dass man nachforscht und klärt, mit was hängt es zusammen, dass man traurig, wütend oder enttäuscht ist.
Das kann mit konkreten Ereignissen direkt vor dem Stimmungswandel zusammenhängen, z.B. ist der Partner die ganze Woche sehr spät nach Hause gekommen und man hat die Kinder alleine ins Bett gebracht und den Haushalt gemacht. Der Partner hat keine Anerkennung dafür und ist nur mit seinen eigenen Problemen beschäftigt, so dass man darüber enttäuscht ist, dass er nicht sieht und anerkennt, dass man ihm die ganze Woche über den Rücken frei gehalten hat. Indem man die eigenen Wünsche respektiert und anfängt mit seinem Partner darüber zu sprechen und die Situation klärt, geht es einem auch selbst wieder besser. Gefühle sind Indikatoren dafür, was funktioniert und nicht funktioniert im eigenen Leben.
Es ist ein Irrglaube, dass es im Leben nur darum geht glücklich zu sein. Wenn man sich selbst und seinem Leben zustimmt, stellt sich eine innere Gelassenheit und Ruhe ein. Das heißt eben auch, dass man all seinen Gefühlen zustimmt und sie nicht bekämpft, denn dann vergehen auch wieder Wut und Trauer und Freude stellt sich wieder ein, wenn die Zeit dafür gekommen ist.
Das hört sich nach Lethargie an, aber was ich meine, ist aktiv sein Leben, so wie es sich präsentiert in Dankbarkeit anzunehmen. Wenn man sich selbst oder seine Ergebnisse ablehnt und aus diesem Grund etwas anderes will, macht man sich mit dieser Haltung unglücklich.
Man kann auch sehr traurig sein und es ist gut so, weil es einfach zu den Erfahrungen des Menschseins dazu gehört.
Das heißt nicht, dass man sich keine Ziele setzen kann. Man kann ein Ziel haben und auf dem Weg dort hin die Reise genießen.
Bielefeld, 07.November 2013
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