Ein Thema ist mir in letzter Zeit häufiger begegnet in meinen Gesprächen:

Die Partnerin hatte eine bestimmte Wunschvorstellung von ihrem Partner, die aber von der Realität abweicht.

Mein Eindruck ist, dass Frauen mehr dazu neigen: Die Frau stellt sich vor, was sie alles von dem Partner will, das können Blumen zum Valentinstag sein, Nikolausgeschenke oder auch Händchen halten etc., im Endeffekt, dass er genauso romantisch ist, wie in ihren Träumen.

Vielleicht hat sie ja auch einen Partner, der das genauso will wie sie, wenn sie aber einen Partner hat, dem das nicht so wichtig ist, liegt darin natürlich Streitpotenzial.

Eine andere Variante davon ist, dass man zum Beispiel zu Beginn der Partnerschaft eine sehr schöne Zeit gemeinsam verbracht hat und jetzt hängt man immer noch dieser Zeit hinter her. Man will nicht den Partner so sehen, wie er jetzt ist, sondern hängt an dem inneren Bild von ihm aus der Vergangenheit.

In beiden Fällen ist es so, dass das Wunschbild zwischen einem steht und man den Partner nicht wirklich wahrnimmt.
Derjenige merkt das natürlich, vielleicht kann er es nicht bewusst benennen, aber er bekommt mit, dass er so wie er ist nicht gewollt ist und fühlt sich abgelehnt.
Er liebt sie und will es ihr Recht machen, aber er kann nie 100 % das Traumbild erfüllen und wird sich irgendwann frustriert innerlich abwenden. Er kann nur 100% derjenige sein, der er ist und nicht ein Traumbild von einer vergangen Zeit oder eines Traumprinzen. Jeder Versuch das erfüllen zu wollen, ist zum Scheitern verurteilt.

Der Weg aus dem Konflikt ist, den Partner in all seinen Fassetten wahrzunehmen, als derjenige, der er ist. Das Traumbild ist nie so erfüllend, als die Erfahrung, die man macht, wenn man jemanden 100 % erkennt.

Das Valentinsgeschenk ist dann nicht mehr so wichtig, es darf kommen oder auch nicht. Sie braucht es nicht mehr als Beweis dafür, dass er sie liebt, weil sie weis, dass er sie liebt.

Bielefeld, 11. Februar 2014