In der Regel geht die Entscheidung sich zu trennen von einem der Partner aus und der andere fühlt sich sehr verletzt. Eine Reaktion kann dann sein, dass man den anderen spüren lassen will, wie sehr verletzt man über diese Entscheidung ist. Das drückt sich u.a. in Streitereien und Beschimpfungen aus und dass man will, dass der andere finanziell bezahlt. Wenn Kinder da sind, versuchen einige den andern damit zu treffen die Besuchszeiten streng zu kontrollieren und jeden weiteren Kontakt zu verhindern. Wenn man sich als Opfer sieht, denkt man, man hat das Recht zurück zuschlagen und schon ist man im schönsten Rosenkrieg, was nur noch mehr alle verletzt.
Man verstrickt sich immer mehr miteinander, anstatt sich die Zeit zum trauern zu nehmen, um sich dann wieder neu auszurichten. Manchmal ist die Wut leichter zu ertragen als die tiefe Trauer über den Verlust des Partners spüren zu müssen.
Trennung in Respekt und Achtung heißt, die endgültige Entscheidung des anderen zu respektieren. Es ist in dem Moment nicht die eigene Entscheidung, aber man hat selbst einiges dazu beigetragen, dass es zu der Trennung kam. Hier geht es darum diese Verantwortung anzunehmen. Jeder ist 100 % verantwortlich für die Partnerschaft, eben auch in den Gründen und Ursachen, die zur Trennung geführt haben.
Trennung in Respekt und Achtung heißt aber auch respektvoll mit sich selbst umzugehen und sich nicht selbst zu verurteilen und komplett in Frage zu stellen. Wenn zum Beispiel eine Außenbeziehung bestand, sich nicht ständig mit der anderen Person zu vergleichen, was hat sie oder er, was ich nicht habe, so dass mein Partner geht. Das führt nur dazu, dass das eigene Selbstbewusstsein in den Keller geht und nicht zu einer Lösung der Frage Warum. Diese Frage lässt sich auch letztendlich nicht klären. Manchmal hat sich eine Beziehung einfach erfüllt. Die Gründe für die man eigentlich zusammen war, haben sich erfüllt und somit auch die Partnerschaft.
Bielefeld, 18. Juni 2013
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