Darüber habe ich mir Gedanken gemacht und ein wichtiger Aspekt dabei ist, ob man vor allem die Durchsetzung seiner Ansichten und Bedürfnisse verfolgt, die geprägt sind von alten Mustern, oder ob man vor allem die Absicht hat, dass es dem Partner gut geht.

Wenn beide das Wohl des anderen im Blick haben, dann will man, dass der andere mit einem gewinnt.

Was nicht bedeutet, dass man sich selbst hinten anstellt. Wenn man selbst denkt, dass man in der Partnerschaft verliert, bekommt der andere es heimgezahlt.

Wenn man allerdings will, dass es einem selbst und dem anderen gut geht, erhebt man sich selbst, aus dem Sumpf der Selbstzweifel, des Rechthaben Wollens und anderen alten Mustern heraus und kann erkennen, dass diese alten Muster aus der Kindheit oder früheren Beziehungen zwar noch da sind, aber sie haben nicht mehr solche Kraft.

Man macht das, indem man sein Herz für den anderen öffnet, das führt auch dazu, dass man erkennen kann, dass der Partner das gleiche will: Dass es beiden gut geht.

Ich weis im meinem tiefsten Inneren, dass Jens nur das Beste für mich will, so brauche ich mich nicht auf die Hinterbeine zu stellen, um meine eigenen Bedürfnisse durchzusetzen. Ich kann sagen was ich will und seine Antwort ist mir wertvoll, weil er nur das Beste für mich beabsichtigt. Ich habe im Gespräch nicht die Absicht nur meine Meinung durchzusetzen, sondern ich will, dass wir eine gemeinsame Lösung finden, die wir beide gut finden. Eine Lösung, die nicht gut für ihn ist, ist auch nicht gut für mich.

Um schnell durch Streitsituationen durch zu kommen, braucht man also vor allem die Absicht, dass man zusammen miteinander gewinnt und dann sind neue Lösungen möglich, an die man vielleicht noch gar nicht gedacht hat.

Bielefeld, 07. Juni 2013